Beleuchtung in der Werkstatt

Umsetzung: Februar 2013

Lange Zeit habe ich mich über die schlechte Beleuchtung in meiner Werkstatt geärgert, geändert habe ich daran zunächst nichts. Bei jedem neuen Projekt dachte ich mir „Nach dem Projekt gehst du das Problem aber an…“. Irgendwann war dann der Leidensdruck groß genug, das Ergebnis zeige ich hier.

Meine Holzwerkstatt befindet sich im Keller, in dem Tageslicht eher ein Fremdwort ist. Der Bereich der Werkstatt umfasst ca. 20 m2 und war bisher mit einer Leuchte mit einer 58 Watt-Leuchtstoffröhre  ausgestattet.

Leuchte bisher
Die bisherige Beleuchtung mit 1 x 58 Watt war unzureichend.

Diese Leuchte wurde ersetzt durch sechs hochwertige 1×58 Watt-Feuchtraum-Wannenleuchten mit Schutzhaube und elektronischem Vorschaltgerät. Als Leuchtmittel habe ich Tageslichtröhren verwendet. Die sechs Leuchten sind in Zweiergruppen schaltbar.

neu: sechs Leuchten
Statt 58 Watt leuchten jetzt bis zu 348 Watt den Bereich der Werkstatt aus.

Wem’s interessiert: Die Wannenleuchten sind von Pracht, Luna-N 1x 58 EVG. Preis pro Stück ca. 30 Euro. Die Tageslichtröhren sind von Osram, Lumilux-DeLuxe Lampe L 58/965. Preis pro Stück ca. 7,50 Euro.

Lange Rede kurzer Sinn, hier das Ergebnis:

Ausleuchtung Werkstatt vorher
Ausleuchtung der Werkstatt vorher

Ausleuchtung Werkstatt nach dem Umbau
Ausleuchtung der Werkstatt nachher. Fotografiert mit den selben Kameraeinstellungen wie links.

Das rechte Bild wurde mit den selben Kameraeinstellungen gemacht, wie das linke. Auch mit einer vernünftigen Belichtungs- und Blendeneinstellung an der Kamera sieht man eindeutig die Verbesserung:

Ausleuchtung nach dem Umbau, korrekte Kameraeinstellungen

Der Bereich der Werkbänke und der Säge ist gut ausgeleuchtet. Der Schattenwurf ist deutlich reduziert.

Fazit

Ich kann jedem nur empfehlen, großes Augenmerk auf eine gute Beleuchtung in der Werkstatt zu legen. Die Beleuchtung ist mindestens so wichtig wie gutes Werkzeug. Im Nachhinein ärgert es mich fast, dass ich den Schritt nicht schon früher gegangen bin.

Der Aufwand für Planung, Auswahl der Leuchtmittel und Installation sind nicht gering, aber jeden Euro und jede Minute Zeit wert.

Tipps

Hier noch ein paar Tipps bezüglich der Leuchtmittel.

Ich habe lange überlegt, welche Technik ich überhaupt zur Beleuchtung einsetzen soll. Neben Gasdrucklampen habe ich auch an LEDs gedacht. Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass wohl gute Leuchtstofflampen nach wie vor eine Werkstatt am besten ausleuchten können und dabei noch günstig sind.

Wenn man sich für Leuchtstofflampen entschließt, sollte man auf folgendes achten:

  • Auf gute Qualität der Wannenleuchten achten. Markenhersteller gibt es mehrere, z.B. Pracht, Schuch, Siteco, EFFLITE, ELG, usw.
  • Die Leuchten sollten ein elektronisches Vorschaltgerät haben (EVG). Das hat folgende Vorteile: Die Lampen halten länger. Die Lampen benötigen für die selbe Lichtleistung weniger Strom. Das Einschalten geht schneller und flackerfrei. Im Betrieb tritt kein Flimmern auf (kein Stroboskopeffekt bei drehenden Teilen wie Sägeblätter).
  • Ein Schlagschutz (Schutzhaube) verhindert das Verschmutzen des Leuchtmittels und des Reflektors. Aber fast noch wichtiger: Als Holzwerker hantiert man öfters mal mit Latten, Brettern und ähnlichem. Ohne Schlagschutz kann es leicht passieren, dass dabei mal eine Leuchtstoffröhre zu Bruch geht. Heiße Glasscherben und Quecksilber im Gesicht und im Hemdkragen werden aber häufig als störend empfunden, so dass es als erstrebenswert zu bewerten ist, wenn man dies vermeiden kann 😉
  • Als Schutzklasse der Leuchte empfiehlt sich beim Einsatz in Holzwerkstätten im privaten Bereich IP65. Die erste Ziffer hinter dem IP beschreibt den Schutz gegen das Eindringen von festen Körpern, die zweite Ziffer beschreibt den Schutz gegen das Eindringen von Wasser. IP65 bedeutet:
    • 6: kein Eindringen von Fremdkörpern, kein Staubeintritt
    • 5: Schutz gegen Strahlwasser

    Damit ist man bezüglich möglichem Kondenswasser (Kellerwerkstatt und Lüften im Sommer) und größeren Staubmengen auf alle Fälle auf der sicheren Seite.

  • Es gibt verschiedene Nachrüst-Reflektoren, die das normalerweise an der Seite austretende Licht nach unten ablenken. Dadurch lässt sich die Lichtausbeute spürbar erhöhen.
  • Leuchtstoffröhren verwenden, die ungefähr das Farbspektrum des Tageslichts wiedergeben.
  • Ein Hinweis zur Installation: Elektrische Leitungen dürfen laut VDE-Vorschriften nur innerhalb von Wannenleuchten entlang der Leuchtstoffröhre geführt werden, wenn die Leuchte explizit für die sogenannte Durchgangsverdrahtung zugelassen ist. Vereinfacht ausgedrückt: Die Leitung darf nur dann „vorne rein“ und „hinten wieder raus“, wenn die Spezifikation der Leuchte dies ausdrücklich erlaubt. Erlaubt die Spezifikation dies nicht ausdrücklich, muss bei einer Parallelschaltung mehrerer Leuchten die Leitung vorne rein und dort auch wieder raus und weiter zur nächsten Leuchte.

 

2 Gedanken zu „Beleuchtung in der Werkstatt“

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