In diesem Beitrag zeige ich das Nachrüsten eines fest montierten LED-Arbeitsscheinwerfers an meinen Traktor Fendt Geräteträger F 231 GTS.
Das Beleuchtungskonzept und den Bau eines mobilen LED-Arbeitsschweinwerfers habe ich in früheren Beiträgen bereits beschrieben, siehe hierzu die Link-Liste.
Inhaltsverzeichnis
Nachrüsten eines LED-Arbeitsscheinwerfers
Der Arbeitsscheinwerfer wurde oben rechts am Kabinendach befestigt und soll den hinteren Bereich des Traktors ausleuchten. Versorgt wird er über eine kleine Verteilerbox, die über eine eigene Sicherung direkt an die Batterie angeschlossen wurde. Die Verteilerbox hat zwei Schalter und eine KFZ-DIN-Steckdose. Einer der Schalter erlaubt das Schalten des fest installierten Arbeitsscheinwerfers, der andere das Schalten der KFZ-DIN-Steckdose. An die KFZ-DIN-Steckdose kann bei Bedarf der mobile LED-Arbeitsscheinwerfer angeschlossen werden.
Die Verteilerbox wird in der Nähe des fest montierten LED-Arbeitsscheinwerfers angebracht. Dort ist sie sowohl vom Fahrersitz als auch von außerhalb des Traktors aus gut zugänglich.
Die Schalter sind mit einer Einschaltsicherung versehen, die verhindert, dass sie versehentlich betätigt werden können, zum Beispiel durch einen Rempler beim Aussteigen aus dem Traktor. Außerdem schützt diese Einschaltsicherung den Schalter zumindest etwas vor Staub.
Der Traktor verfügt über einen Überrollbügel, an dem die Kabine befestigt ist. Die Verteilerbox und der Scheinwerfer werden über jeweils eine gummierte Rohrschelle an dem Überrollbügel montiert. Das geht schnell und einfach und erlaubt ein unkompliziertes Anpassen der Position, falls sich diese später doch nicht als optimal erweist – und man muss keine Löcher bohren und das dann blanke Metall wieder gegen Rost schützen. Außerdem ist das Anbohren des Überrollbügels eh nicht erlaubt.
Das nebenstehende Bild zeigt die wichtigsten Teile, die für die Installation des LED-Arbeitsscheinwerfers verwendet wurden.
Verteilerbox
Als Gehäuse habe ich ein ABS-Kunstoffgehäuse gewählt. Dieser Kunststoff ist robust, schwer entflammbar und lässt sich gut bearbeiten. Damit das Gehäuse farblich zum Traktor passt, habe ich es in Fendt-grün lackiert.
Zunächst wurde das Gehäuse mit einem Silikonentferner gereinigt und mit einem 240er Schleifpapier aufgeraut.
Dann wurden die Löcher für die beiden Schalter, die KFZ-DIN-Steckdose, die zwei Kabeleinlässe und für die Befestigungsschraube für die Rohrschelle angebracht. Für die KFZ-DIN-Steckdose hatte ich keinen passenden Bohrer (18 mm). Also wurde mit einem kleinen Bohrer das Loch perforiert, ausgesägt und anschließend mit einer Feile sauber ausgearbeitet. Ich habe zwar einen passenden Forstnerbohrer für die Holzbearbeitung (Famag Bohrmax), aber der war mir doch zu wertvoll, um in mit dem harten ABS-Kunststoff zu quälen.
Um zu prüfen, ob alles passt, wurden alle Teile provisorisch montiert.
Soweit passte auch (fast) alles, nur nicht die eigentlich angedachten Kabelverschraubungen, im Bild rechts sind diese im Detail zu sehen. Wegen eines Stegs im Gehäuseinneren kommt man an das Gewinde der Kabelverschraubungen nicht heran. Selbst wenn man den Steg entfernen würde, wären die Löcher zu nahe am benachbarten Steher für eine der Schrauben des Gehäusedeckels, so dass die Mutter nicht gedreht werden kann. Beim Planen der Löcher habe ich nicht bedacht, dass da ja noch die Mutter über das Gewinde muss, super schlau. Aber kein Problem, ich habe dann einfach statt dessen Durchführungstüllen verwendet und das jeweilige Kabel mit einem Kabelbinder als Zugentlastung umwickelt.
Die beiden Löcher mussten für die Tüllen etwas aufgebohrt werden. Nachdem dann alle Löcher passten, wurde das Gehäuse mit Seifenlauge gründlich gereinigt und mit klarem Wasser gespült. Dann ging es ans Grundieren und Lackieren.
Damit der Lack gut haftet, wurde zunächst mit einem Kunststoff-Primer grundiert Nach einem Tag trocknen wurde mit Fendt-grün lackiert. Beides habe ich mit einem Pinsel gemacht. Das Ergebnis sieht nicht mal so schlecht aus und reicht für einen alten Traktor allemal aus. Den Lack habe ich dann fast eine Woche durchtrocknen lassen, bevor die Schalter usw. montiert wurden. Diese Zeit braucht der verwendete Acryllack, bis er wirklich durchgehärtet ist.
Elektrik
An der Frage, wie die Elektrik ausgeführt werden soll, habe ich ziemlich lange herum überlegt. Sollen die Schalter in das Armaturenbrett integriert werden oder in ein eigenes Gehäuse? Soll die Versorgung über den Zündschalter geführt werden, so dass die Arbeitsscheinwerfer nur bei einer bestimmten Stellung des Zündschlüssels eingeschaltet werden können, wenn ja, welche? Soll die Versorgung über eine bestehende Sicherung geführt werden oder über eine eigene? Oder soll das Ganze direkt an die Batterie angeschlossen werden?
Hier die Antworten dazu: 🙂
Den Gedanken, die Schalter in das Armaturenbrett zu integrieren, habe ich sehr schnell verworfen. Erstens will ich eigentlich an meinem Traktor so viel wie möglich im Originalzustand belassen. Zweitens brauche ich die Scheinwerfer in der Regel für Arbeiten im Wald oder beim Brennholzmachen. In beiden Fällen befindet man sich da eher außerhalb des Traktors. Die Schalter sollten daher auch leicht von außerhalb zugänglich sein – und von innen.
Zur Versorgung habe ich die Zuleitung zu der Verteilerbox direkt auf die Batterie geklemmt. Und zwar aus folgenden Gründen. Das Draufklemmen auf den Zündschalter wäre ziemlich aufwendig geworden. Um das Armaturenbrett zu demontieren, so dass man gut arbeiten kann, müssen doch viele Kabel und die Tachowelle abgeklemmt werden. Eine freie Klemme gibt es auch nicht, so dass man da auch noch die Elektrik umbauen müsste. Also entschloss sich mich, direkt auf die Batterie zu gehen. Ich habe hierzu die Plus- und Masse-Leitung der Zuleitung über zwei Ringkabelschuhe auf die Pol-Klemmen der Batterie geschraubt. In der Nähe der Batterie ist in die Plus-Leitung eine 8 A-Sicherung integriert.
Das direkte Anklemmen an die Batterie hat sogar einen Vorteil, nämlich, dass das Arbeitslicht unabhängig von allen anderen Verbrauchern eingeschaltet werden kann. Wäre ich über eine existierende Sicherung gegangen, wäre eigentlich nur die a-Sicherung in Frage gekommen, über die fast kein Strom fließt, nur die Signalleuchte für das Fernlicht (siehe diesen Beitrag). Aber dann hätte man die Arbeitsleuchten nur einschalten können, wenn der Zündschlüssel in Position 1 oder 2 steht, was hier an meinem Traktor mindestens Standlicht bedeutet und das braucht ungefähr soviel Strom wie die beiden Arbeitsleuchten. Bei laufendem Traktor kein Problem, aber wenn nur eine Arbeitsleuchte an ist, kann man sich den Diesel sparen und auch mal ohne laufenden Motor eine Zeit lang arbeiten, was auch sehr angenehm sein kann.
Der Nachteil ist natürlich, dass man das Ausschalten der LED-Arbeitsscheinwerfer auch mal vergessen kann, was bei der Helligkeit der Scheinwerfer aber nicht sehr wahrscheinlich ist. Die Einschaltsicherung der Schalter soll verhindern, dass man die Schalter aus Versehen betätigt. Aber auch wenn nur der Schalter für die KFZ-DIN-Steckdose auf „an” steht, saugt alleine die LED des Schalters mit der Zeit die Batterie leer. Sobald mir das passiert, klemme ich die LEDs an den Schaltern wieder ab 😉
Als Zuleitung habe ich eine zweiadrige Ölflex-Leitung mit 1,5 mm² verwendet.
Die Verdrahtung in der Verteilerbox ist kein Hexenwerk. Ein Schalter schaltet den fest montierten Scheinwerfer, der andere die KFZ-DIN-Steckdose. Die Schalter verfügen über LEDs, die im An-Zustand leuchten. Ich habe sie angeschlossen, weil sie halt da sind. Wirklich benötigt werden sie nicht. Alle Verbindungen sind mit Flachstecker ausgeführt. Im nachfolgenden Bild sieht man die Verdrahtung.
Die Verdrahtung ist soweit komplett. Die Verteilerbox und der Arbeitsscheinwerfer müssen nur noch am Überrollbügel befestigt werden und die Zuleitung an die Batterie angeklemmt werden.
Noch ein paar Worte zu den Schaltern mit der Einschaltsicherung. Wie schon erwähnt, habe ich diese Schalter gewählt, weil sie zuverlässig verhindern, dass sie versehentlich betätigt werden. Die Kappen bieten zudem etwas Schutz vor Staub.
Öffnet man die Kappe, kann der Kippschalter auf „ein” geschaltet werden. Schließt man die Klappe, wechselt der Kippschalter zwangsweise auf „aus”. Eigentlich ganz praktisch.
Falls die Handhabung mit der Kappe dann doch mal stören sollte, kann man die Kappe und den Metallsockel entfernen und zum Beispiel durch solche Schutzkappen ersetzen, ohne den eigentlichen Schalter wechseln zu müssen.
Montage
Das Schöne an der Idee mit den Rohrschellen ist, dass die Montage der Verteilerbox und des Scheinwerfers in wenigen Minuten erledigt ist. Einfach die Rohrschellen über den Überrollbügel legen und festziehen, fertig. Hier Detailaufnahmen von den Rohrschellen. Die Gummierung verhindert, dass der Lack beschädigt wird.
Und montiert sieht das Ganze dann so aus:
Bei den Bildern nicht wundern, das Grüne ist eine LKW-Plane, mit der ich den Traktor abdecke. Da es gerade stürmte und schneite als ich den Scheinwerfer montiert und die Fotos gemacht habe, habe ich sie nicht abgenommen.
Die Zuleitung habe ich mit Kabelbindern weitestgehend unsichtbar entlang der Kabine geführt. Die nachfolgenden Bilder zeigen den Verlauf des Kabels von der Batterie bis zur Verteilerbox.
Soweit meine Beiträge zum Thema Arbeitsscheinwerfer am Traktor. Sobald sich die Gelegenheit bietet, werde ich Fotos von den Scheinwerfern im praktischen Einsatz liefern.
Weiterführende Links
Hier geht es zum Beitrag #1 von 3 „Arbeitsscheinwerfer für Traktor“.
Hier geht es zum Beitrag #2 von 3 „Mobiler LED-Arbeitsscheinwerfer für Traktor“.
Hallo,
wie haben Sie den Arbeitsscheinwerfer an der Rohrschelle befestigt? Ich stehe vor ähnlichen Überlegungen und will auch nicht bohren, deswegen finde ich ihre Lösung sehr gut.
Hallo Herr Thomas,
in dem Bild sieht man es recht gut. Einfach den Befestigungsbügel des Scheinwerfers mit der Rohrschelle verschrauben.
Viele Grüße
Christian
Hallo Christian,
ich bin auch gerade dabei, mir Arbeitsscheinwerfer ebenfalls für einen Fendt GT 231 mit festem Fritzmeier Verdeck (also identisch zu deinem GT) zuzulegen und finde deinen Beitrag hier sehr hilfreich … :-).
Es wäre super, wenn man dein Ergebnis optisch mal aus der Gänze betrachten könnte, damit ich mir mal einen Eindruck machen kann, wie die runden Scheinwerfer zu dem GT passen.
Ebenso wäre die Erfahrung über den verbauten LED-Scheinwerfer bzgl. der Ausleuchtung/Helligkeit sehr hilfreich.
Über eine positive und zeitnahe Antwort von dir wäre ich dir sehr dankbar ….
Gruß
Sebastian