Um an meinem PKW-Anhänger die Kupplung, den Stecker und die Kurbel des Stützrades vor Witterungseinflüssen zu schützen, habe ich mir eine passende Abdeckung aus Resten einer LKW-Plane gebaut.
So sieht die fertige Deichselabdeckung aus.
Die Deichselabdeckung besteht aus zwei am Rand zusammengeklebten LKW-Planen. Nach unten ist die Abdeckung offen, so dass sie über die Deichsel gestülpt werden kann. Zwei Ösen erlauben das Verbinden der Planenhälften (siehe rechtes Bild oben), so dass der Wind die Abdeckung nicht wegreißen kann.
Der Bau an sich ist kein Hexenwerk. Lediglich die Bestimmung der richtigen Maße ist etwas kniffelig, funktioniert aber mit der hier gezeigten Methode sehr gut. Ich habe mir zunächst die Deichsel auf ein Papier im Maßstab 1:1 aufgezeichnet und mit einem Kantholz und einem kleinen Brett das Vierkantrohr der Deichsel und die Befestigung des Stützrades nachempfunden. Anhand dieses Modells kann man leicht die grobe Form der Plane bestimmen, in dem man die Plane um dieses Modell legt.
Mit einem Edding-Stift wurde die grobe Kontur angezeichnet und die Plane entsprechend ausgeschnitten. Dabei unbedingt etwas Luft lassen, da die Planenhälften ja noch verklebt werden müssen.
Und noch eine identische Plane ausschneiden.
Die beiden Planen dann einfach oben mit einem Tacker zusammentackern und über die Deichsel legen. Am realen Objekt kann leicht die genaue Kontur angezeichnet werden.
Dann beide Planen zusammen entsprechend zuschneiden. Der Rand mit den Tackerklammern wird dabei abgeschnitten.
Die beiden Hälften wurden mit einem PVC-Kleber flach am Rand verklebt. Als PVC-Kleber verwende ich gerne Tarpo-S von Planenwelt. Beim Verkleben von PVC-Planen gehe ich mit diesem Kleber meistens wie folgt vor, so auch hier: Nach dem sorgfältigen Reinigen der Klebefläche mit Spiritus streiche ich beide zu verklebende Flächen ein und lasse den Kleber gut antrocknen, also etwa 10 Minuten warten. Dann lege ich die zu verklebenden Teile zusammen und erhitze die Klebestelle mit einem Heißluftföhn vorsichtig Stück für Stück auf ca. 60 °C. Durch die Hitze wird der Kleber reaktiviert. Mit einer Rolle werden die Planen fest zusammengepresst. Die Planen können sofort vorsichtig gehandhabt werden (kein Knicken, kein festes Ziehen). Voll belastbar sind die verklebten Teile nach ungefähr 24 Stunden, so wie beim Nassverkleben auch.
Gegenüber dem Verkleben mit nassem Kleber hat die Trocknen-Dann-Heißluft-Methode einige Vorteile. Vor allem hat man alle Zeit der Welt, die zu verklebenden Teile exakt zu positionieren. Man läuft auch nicht Gefahr beim Zusammenfügen der Teile Kleber an Stellen zu bringen, an denen kein Kleber hin soll. Und schließlich verrutschen die Teile nicht mehr so leicht, da der Kleber ja sofort hält.
Etwas Übung erfordert die Methode aber schon. Wer das zum ersten Mal macht, sollte sich zuerst an einem Probestück versuchen. Und beim Erhitzen natürlich mit Gefühl vorgehen, schmelzen oder gar zusammenkokeln sollte man die Planen natürlich nicht. Und ganz wichtig: Unbedingt vorher die Gebrauchsanweisung des verwendeten PVC-Klebers lesen und schauen ob die Heißluftmethode überhaupt zulässig ist.
Aber ich bin abgeschweift… weiter geht’s mit dem Projekt.
Am Anfang und am Ende der Verklebung habe ich noch jeweils eine Niete gesetzt. Sie sollen das Ausreißen verhindern. Zwei Ösen dienen dazu, die Haube zu befestigen. Fertig ist die Deichselabdeckung Marke Eigenbau.